Sucht ist ein komplexes und vielschichtiges Problem, das sowohl den Einzelnen als auch sein soziales Umfeld stark beeinträchtigen kann. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Sucht als einen "Zustand periodischer oder chronischer Vergiftung, hervorgerufen durch den wiederholten Gebrauch einer natürlichen oder synthetischen Droge".
Im Kern der Sucht steht ein zwanghaftes Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand, der durch den Konsum einer Substanz (z.B. Alkohol, Nikotin, Drogen, Tabletten) oder durch ein bestimmtes Verhalten (z.B. Glücksspiel, Internet) erreicht wird. Dieses Verlangen ist so stark, dass es die Kontrolle über das eigene Verhalten beeinträchtigt und zu negativen Konsequenzen in allen Lebensbereichen führen kann.
Sucht kann schwerwiegende Folgen für den Einzelnen und sein Umfeld haben:
Sucht kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, wie z.B. Lebererkrankungen, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Probleme. Sucht kann zu Problemen in der Familie,
im Beruf und im Freundeskreis führen. Sucht kann zu hohen finanziellen Kosten führen, z.B. durch den Kauf von Substanzen, Therapien und Krankenhausaufenthalten.
Die Entwicklung einer Sucht verläuft meist schleichend und in mehreren Phasen.
1. Experimentierphase:
In dieser Phase wird die Substanz oder das Verhalten zum ersten Mal ausprobiert. Neugier, Gruppendruck oder der Wunsch nach Entspannung oder Steigerung der Leistungsfähigkeit können Motive dafür sein.
2. Gewöhnungsphase: Mit der Zeit kommt es zu einer Gewöhnung an die Substanz oder das Verhalten. Es wird mehr davon benötigt, um den gleichen Effekt zu erzielen.
3. Abhängigkeitsphase: In dieser Phase ist die Person bereits abhängig von der Substanz oder dem Verhalten. Sie hat die Kontrolle verloren und kann den Konsum/das Verhalten nicht mehr
selbstständig reduzieren oder beenden.
4. Entzugsphase: Ein Versuch, die Substanz oder das Verhalten abzusetzen, führt zu Entzugserscheinungen, die sowohl körperlich als auch psychisch sein können.
5. Rückfallgefahr: Die Gefahr eines Rückfalls ist auch nach erfolgreicher Entwöhnung hoch. Stress, negative Emotionen oder bestimmte Situationen können das Verlangen nach der Substanz oder dem
Verhalten wieder auslösen.
.Die Behandlung von Sucht erfordert oft einen umfassenden Ansatz, der verschiedene Therapieformen miteinander verbindet. Neben (ambulanter) Psychotherapie gibt es verschiedene Einrichtungen die bei einer Entgiftung und einer Entwöhnung Menschen zur Seite stehen.
Als Psychotherapeut begleite ich Sie gerne bei Themen rund um Sucht/Süchte.